Die Sache mit den Elefanten…

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# Fairer Kirchenkreis

Die Sache mit den Elefanten…

… genauer genommen 10 ausgewachsene asiatische Elefanten! CO2 in dieser Größenordnung stieß eine durchschnittliche Kirchengemeinde der EKBO im Jahr 2016 durch ihre Gebäude aus - in Brandenburg im Schnitt etwas weniger als in Berlin. Auch wenn die Gemeinden ihren CO2-Ausstoß seit Jahren stetig reduzieren, so bleibt das gesteckte Ziel einer CO2-Neutralität der EKBO bis 2050 dennoch sportlich. Welche Erfolge und Schwierigkeiten auf dem Weg der Umsetzung zu verzeichnen sind, darüber informierten sich 16 Teilnehmende beim Workshop „Nachhaltig Wirtschaften - CO2-Ausstoß senken“, der Anfang März digital stattfand.

Michael Schillhaneck berichtete von der seit 2015 andauernden energetischen Sanierung des Gemeindezentrums der Fairen Gemeinde Berlin-Marienfelde. Die größte Herausforderung für den mit dem Sanierungsvorhaben betrauten Bauausschuss war es, fachliche Expertise von Energieberater*innen oder Ingenieur*innen hinzuzuziehen: zwei Ingenieurbüros sind abgesprungen, die Vorschläge des Nachfolgebüros waren nicht zufriedenstellend. Erst im vierten Anlauf konnte der GKR über konkrete Planungen abstimmen. Dennoch kommt das Projekt voran.

Janes von Moers, Klimaschutzmanager im Umweltbüro der EKBO, bilanzierte den Stand der Umsetzung des landeskirchlichen Klimaschutzgesetzes in den Kirchenkreisen Zossen-Fläming und Tempelhof Schöneberg. Auch hier lässt sich resümieren: Es geht voran!

Angesichts schrumpfender Kirchengemeinden ist insbesondere die Neubewertung von Gebäudebedarfen notwendig. Es gilt Gebäudenutzungskonzepte zu erstellen, die zukunftsfähig, wirtschaftlich tragbar und klimagerecht sind. Das Grüne Datenkonto der EKBO bietet eine gute Basis um die Energiedaten einer Gemeinde zu bilanzieren und damit eben auch eine fundierte Entscheidungsgrundlagen für etwaige Beschlüsse zu erarbeiten.

So sinnvoll ein solches Energiedatenmanagement auch sein mag, oft läuft es in der Praxis anders als geplant - darüber waren sich die Teilnehmenden des Workshops einig. Denn, wenn das Kirchenfenster kaputt ist, muss schnell eine Lösung her. Ob die später zum Gesamtsanierungskonzept eines Gebäudes passen wird, ist dann angesichts der Dringlichkeit erst einmal zweitrangig. Nicht selten fehlen den Gemeinden auch Aufzeichnungen zur Wärmedämmung als Grundlage für eine Energiebilanzierung.

Aus Gemeindesicht wäre es für die Zukunft wünschenswert die Aufgaben des Bauausschusses in professionelle Hände gegeben zu können. Herr Schillhaneck regte eine Vernetzung der Baubeauftragten auf kreiskirchlicher Ebene und auch darüber hinaus an. Der Aufbau eines gemeinsamen Wissensmanagements sowie der Austausch von Erfahrungen mit Ingenieurbüros und Energie-Effizienz-Berater*innen würde die Arbeit der Ehrenamtlichen unterstützen. Auch Janes von Moers regte den Zusammenschluss von Gemeinden für die Vergabe von Aufträgen für Energieberatungen durch größere Unternehmen an.

Stephanie Günther

 

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