Neue "Dritte Orte" – Kirchenkreis gewinnt Fördergelder

Neue "Dritte Orte" – Kirchenkreis gewinnt Fördergelder

Neue "Dritte Orte" – Kirchenkreis gewinnt Fördergelder

# KK-TS Superintendent News

Neue "Dritte Orte" – Kirchenkreis gewinnt Fördergelder

Drei Projekte, mit denen der Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg assoziiert ist, konnten Fördergelder des Fonds „Dritte Orte“ der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) gewinnen: Das Geistliche Zentrum Demenz und das Projekt „Fuckup Night“ werden vollumfänglich gefördert, das Projekt „Bleibe – digital ist normal“ erhält eine Anschubfinanzierung. Wir sind sehr stolz auf diese Projekte und gratulieren zur gewonnenen Förderung.

Das Geistliche Zentrum Demenz (GZD) hat sich die Aufgabe gesetzt, als wanderndes Gottesvolk Menschen mit Demenz, deren Angehörigen und Pflegekräfte zuhause und in Einrichtungen zu erreichen. Dazu arbeitet das GZD mit einem Dreiklang aus Straßen-, Terrassen-, Innen- und Hinterhof- Gottesdiensten, Hausbesuchen mit mobiler Drehorgel und persönlichem Segen sowie erweitertem Gottesdienst-Streaming, bei dem angemeldete Teilnehmer*innen im Vorwege mit einem Paket zum Mitfeiern versorgt werden. Ziel aller Aktionen ist es, Menschen mit Demenz zu erreichen und über tiefliegende Erinnerungen emotional anzusprechen. Gleichzeitig erleben dabei auch Pflegekräfte und Angehörige die Kirche als kümmernde Institution und erfahren Entlastung. Das GZD wird von der Johannesstift-Diakonie und dem Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg getragen.

Die Fuckup-Night dringt in die Startup-Szene: Im Coworking space „Startup Incubator“ in der Siemensstadt werden regelmäßige Wettbewerbe um die schönste Scheitergeschichte stattfinden. Analog zu einem Poetry Slam gilt es, diese unterhaltsam zu präsentieren und gleichzeitig die kathartische Funktion der öffentlichen Erzählung zu erleben. Weil Gott selbst gescheitert ist, wird Scheitern als Teil des christlichen Glaubens erfahrbar. Die Veranstaltungsreihe der Arbeitsstelle Theologie der Stadt wird in Kooperation mit der Kirchengemeinde Siemensstadt, dem Kirchenkreis Spandau und der Siemens AG als Trägerin des Startup Incubators durchgeführt.

Das Projekt „Bleibe – digital ist normal“ will eine hybride und fluide Gemeindeform schaffen. Am Kirchenjahr orientierte Aktionen im Stadtraum machen den öffentlichen Raum für engagierte Mitstreiter*innen ebenso wie für Passant*innen christlich erfahrbar. Gleichzeitig finden alle Aktionen eine Entsprechung in den sozialen Medien und laden Nutzer*innen ein, nach dem Konzept „Playing Arts“ die künstlerische Auseinandersetzung mit biblischen Formen im Digitalen weiterzuspinnen. Hauptverantwortliche hinter „Bleibe“ sind Pfarrerin Andrea Kuhla und Pfarrer Florian Kunz aus der Region Schöneberg-Mitte, in der die analogen Aktionen stattfinden.

Dritte Orte von Gemeinde entziehen sich kirchenstrukturellen Zusammenhängen. Hier finden sich Menschen, die sich an einem Ort, zu einer bestimmten Zeit zusammenschließen und geistlich neu aufbrechen. Solche nicht selten institutionskritischen Orte sind Innovationsräume kirchlichen Lebens und realisieren probehalber Antworten auf Herausforderungen bei der Erfüllung des kirchlichen Auftrags. Sie entwickeln innovative Konzepte, sind dabei immer bezogen auf einen ganz bestimmten Kontext und kooperieren mit ihrem Umfeld. Sie haben eine konkrete Zielgruppe im Blick. Sie sind durch ihre Anziehung, Ausstrahlung und Präsenz der Botschaft des Evangeliums eine notwendige Ergänzung zu ersten Orten (Parochialgemeinden) und zweiten Orten (Dienste, Werke und Bildungseinrichtungen der Kirche) und mit diesen vernetzt.

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