Kein "social washing" mit Spenden an die Evangelische Kirche: Lichtenrade lehnt Spende von Cargill ab

Kein "social washing" mit Spenden an die Evangelische Kirche: Lichtenrade lehnt Spende von Cargill ab

Kein "social washing" mit Spenden an die Evangelische Kirche: Lichtenrade lehnt Spende von Cargill ab

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Kein "social washing" mit Spenden an die Evangelische Kirche: Lichtenrade lehnt Spende von Cargill ab

Die Kirchengemeinde Lichtenrade sollte für ihre Ausgabestelle von Laib & Seele eine Spende der Firma Cargill bekommen. Cargill ist ein international agierender Konzern, der u.a. in Lichtenrade Kakaoprodukte herstellt. Doch die Gemeinde lehnte die Spende ab. Wie kam es dazu?

Im Dezember ist die Gemeinde Lichtenrade als Faire Gemeinde ausgezeichnet worden. Diese Auszeichnung würdigt Kirchengemeinden, Einrichtungen und Werke, die sich durch ihr Handeln und ihre Öffentlichkeitsarbeit aktiv für  Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit einsetzen. Darüber hinaus hat die Synode des Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg auf der Frühjahrssynode 2024 eine Spendenleitlinie verabschiedet. Diese empfiehlt den Einrichtungen des Kirchenkreises, Spenden abzulehnen, die dem „social washing“ dienen. Als „social washing“ wird der Versuch von Unternehmen bezeichnet, sich ein falsches diverses und nachhaltiges Image zu verschaffen, z.B. mit einer Spende an einen Rechtsträger, der diverse und/oder nachhaltige Ziele verfolgt.

Unter diesen beiden Gesichtspunkten hat es im Gemeindekirchenrat der  Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade im Hinblick auf das Spendenangebot von Cargill eine intensive Diskussion gegeben. Aus öffentlich zugänglichen Informationen über Cargill scheint offensichtlich, dass deren Produktionsformen und Arbeitsbedingungen mit unseren Vorstellungen von Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit nicht zu vereinbaren sind. Der Firma Cargill wird von NGOs wie z.B. „Mighty Earth“ und „WWF“ unter anderem die Verunreinigung von Böden und Gewässern durch intensiven Einsatz von Pestiziden, die Zerstörung von Regenwaldgebiet zum Anbau von Soja sowie die Duldung von Kinderarbeit im Kakaoanbau vorgeworfen. Trotz deutlicher kritischer Hinweise durch die NGOs seit mehreren Jahren scheint Cargill nicht gewillt, diese Missstände anzugehen.

Vor diesem Hintergrund hat der Gemeindekirchenrat Lichtenrade beschlossen, die Spende von Cargill mit Begründung abzulehnen.

Informationen und Quellen:

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