Konfi on Tour. Wie die Konfizeit zur Pilgertour wird

Konfi on Tour. Wie die Konfizeit zur Pilgertour wird

Konfi on Tour. Wie die Konfizeit zur Pilgertour wird

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Konfi on Tour. Wie die Konfizeit zur Pilgertour wird

"Konfi on Tour" ist ein neues Projekt im Kirchenkreis. Katti Geighardt, Referentin für die Arbeit mit Konfirmand*innenarbeit, erklärt im Interview, warum eine Pilgerreise für Konfis genau das richtige Angebot ist.  

Katti, Du hast mit Kolleginnen und Kollegen Konfi on Tour entwickelt. Was bedeutet das?
Das bedeutet eine Konfizeit zu erleben, die eine Pilgerreise ist: Unterwegs sein bei Sonne und Regen, dabei die Welt entdecken - und sich selbst. Nur eins ist anders. Statt zu pilgern fahren wir mit dem Fahrrad.

Die Idee hinter unserem Projekt ist, dass uns immer ein Ort inspiriert, über unsere Glaubensfragen nachzudenken. Wenn ich nach 30 Kilometern Rad fahren in der Ziegelei Mildenberg ankomme und über Steine des Lebens spreche, dann ist das etwas ganz anderes, als wenn ich in einer klassischen Konfizeit nur darüber rede. Konfi on Tour heißt: Ich, als Mensch, beim Zelten, bin der Natur ausgesetzt, spüre meine Grenzen und meine Fähigkeiten.

Wann startet ihr das Projekt?
Am 22. Juni werden wir mit einem Einstiegstag und einer Andacht in der Weidenkirche in Wannsee unsere Konfizeit beginnen. Die Sommertour im Juli führt uns in zehn Tagen per Fahrrad von Berlin an die Ostsee. Dort endet unsere Reise mit einer Abendmahlsfeier, die wir direkt am Meer feiern werden. Wir kommen auf dem Weg dahin an einer Radfahrerkirche, der Gedenkstätte Ravensbrück und dem Ziegeleipark Mildenberg vorbei, wo wir anhalten und uns Themen und Fragen des Lebens widmen.

Wie geht es weiter?
Im Herbst und Winter sind wir mit verschiedenen Exkursionen in Berlin unterwegs, besuchen das jüdische Museum und übernachten in einer Kirche. Über den ersten Mai 2025 führt uns unsere Abschiedsfahrt auch zum Kirchentag nach Hannover. Am 8. Juni werden wir dann in der Kirche Zum guten Hirten in Friedenau die Konfirmation feiern.

Was hat euch zu „Konfi on Tour“ inspiriert?
Es gibt Leitbilder zum Beispiel aus Finnland. In dem dünn besiedelten Land liegen die Kirchengemeinden weit auseinander und dort wird die Konfizeit in einem drei- oder vierwöchigen Sommercamp mit anschließender Konfirmation angeboten. 90 Prozent der Jugendlichen in Finnland machen dort mit. Die intensive Gemeinschaft steht dabei im Mittelpunkt.

Im Übrigen ist das auch ein sehr lebensnahes Angebot an die Familien. Die Jugendlichen verbringen einen Teil der Ferien in einer Gruppe mit Gleichaltrigen und der Wohnort ist dabei nicht entscheidend. Wir haben für Konfi on Tour sogar eine Anmeldung aus Leipzig bekommen.

Gibt es auch Kritik an Eurem Modell?
Kritiker*innen gibt es immer. Ein ernster Unterrichtscharakter fehlt manchen. Aber warum darf Bildung nicht einfach auch nur Spaß machen? Andere sagen, die Konfis hätten dann keinen Gemeindebezug. Denen sagen wir: Wir sind ergänzend da, wollen Jugendliche erreichen, die sich ansonsten nicht zur Konfizeit anmelden oder Kirche gar nicht im Blick haben. Im Übrigen sind wir ja bei diesem Projekt in Kooperation mit der Gemeinde Zum guten Hirten, so dass sich da auch wieder Gemeindebezug herstellt.

Nicht zuletzt schaffen wir auch Entlastung für die Gemeinden, denn nicht alle schaffen es noch jährlich, Konfizeit anzubieten. Da sorgen wir als Kirchenkreis dafür, diese Lücke zu schließen.

 Ihr macht Konfizeit im klassischen Alter von 13 und 14 Jahren. Passt das zum Konzept?
Unbedingt. Die Jugendlichen stellen sich gerade jetzt den Fragen des Lebens, sortieren sich neu. Wild und radikal geschieht das, gleichzeitig dürfen sie auch noch Kind sein. Ich finde diese Umbruchszeit für die Konfizeit einen sehr passenden Moment.

Das Interview führte Cornelia Schwerin


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