Michael Raddatz
„Lebensmelodien“ sind Melodien des Überlebens von jüdischen Komponist*innen aus der Verfolgungszeit von 1933 bis 1945.
Wir freuen uns, dass unser Konzept, jüdische Musik insbesondere aus der Zeit des Schoah in Konzerthäusern, Synagogen, Kirchen und in Schulen aufzuführen, vom Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung gefördert wird. Wir führen den Kampf gegen den Antisemitismus als interreligiöse Kooperation und mit den Mitteln der Bildung und Musik.
Michael Raddatz, Projektaufsicht und Steuerung
Martina Steffen-Elis
Durch die Aufführungen der "Lebensmelodien" in Berlin-Schöneberg, einem Ort, an dem auch viele der jüdischen Komponisten lebten, kommen die Melodien wieder zurück an den Ort, an welchem sie gedacht und komponiert wurden.
Wir freuen uns sehr, dass wir den Beginn und den Abschluss der Konzertreihe in der Schöneberger Apostel-Paulus-Kirche gestalten können. Viele dieser „Lebensmelodien“ sind in diesem Kiez als Zeugnisse der Hoffnung und der Kraft in einer unmenschlichen Welt entstanden.
Martina Steffen-Elis, Projektaufsicht und Steuerung
Nur Ben Shalom
Das Projekt „Lebensmelodien“ verleiht jüdischen Werken, die in Verlorenheit und Vergessenheit geraten sind, nach einer langen Zeit der Stille wieder eine Stimme. Das Projekt möchte somit einen Beitrag leisten für das jüdische historische und kulturelle Kontinuum in Deutschland und Europa.
Es ist in erster Linie ein sehr menschliches Projekt - und als solches verbindet es die verschiedenen Elemente, die meines Erachtens sowohl mit der privaten und menschlichen jüdischen Identität zusammenhängen – der Stimme des einzelnen Komponisten oder Sängers –, als auch mit der kollektiven jüdischen Identität in Wechselwirkung mit der Kultur ihrer Umwelt.
„Lebensmelodien“ führt jüdische Werke und Melodien aus der Zeit von 1933-1945 auf und erzählt die Geschichten hinter diesen Melodien. In der Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart steht im Vordergrund des Projekts die Bewahrung von Erinnerungen durch Musik und ihre Umwandlung in eine "lebendige Erinnerung".
Nur Ben Shalom, künstlerische Leitung
Juni Hoppe
Die begangenen Verbrechen können nie ungeschehen gemacht werden. Genauso wenig dürfen jüdische Melodien, die damals in den schwierigsten Situationen Trost und Kraft gespendet haben, jemals in Vergessenheit geraten.
In der "Lebensmelodien" Konzertserie erklingen diese Melodien wieder. Damit wird ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt und jüdisches Leben in Deutschland sichtbar gemacht.
Juni Hoppe, Projektleitung
Cornelia Schwerin
Die "Lebensmelodien" sind ein großes Erbe, das wir gemeinsam als interreligiöses Team wieder in die Öffentlichkeit zurückbringen wollen.
Wer das Leid, den Lebenswillen und die Trauer in dieser Musik hört, versteht etwas vom unvorstellbaren Grauen der Schoah. Deshalb gehört die Musik auch in die Schulen, ins Repertoire unserer Chöre und auf unsere öffentlichen Plätze.
Cornelia Schwerin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bianca Freymann
Ein Projekt wie die "Lebensmelodien" legt den Grundstein für Versöhnung. Töne und Klänge werden von Jeder und Jedem mit eigenen Erfahrungen reflektiert und bilden die Basis für Gespräche und Austausch.
Ich bin dankbar, dass die Musik das Vergessene in den Alltag bringt.
Bianca Freymann, Projektkoodination
Der Beirat: Kooperation "Grenzgänge"
Dr. Sarah Albrecht
Für mich ist das Projekt "Lebensmelodien" auch deshalb etwas ganz Besonderes, weil wir als multireligiöses Team nicht nur darüber sprechen, was uns auf religiöser Ebene verbindet oder trennt.
Als Jüdinnen*Juden, Muslim*innen und Christ*innen teilen wir eine Vision, wie das Zusammenleben in unserer multireligiösen Gesellschaft gelingen kann. Dazu gehört für uns auch die gemeinsame Auseinandersetzung mit unserer deutschen Geschichte und all ihren Abgründen.
Dr. Sarah Albrecht, Studienleiterin für Theologie und interreligiösen Dialog an der Evangelischen Akademie zu Berlin
Dr. Aydın Süer
Die deutsche Geschichte mit der NS-Zeit ist auch die Geschichte der Menschen, die in die Bundesrepublik eingewandert sind.
Die Aufarbeitung der Schoah ist für die muslimische Bevölkerung in Deutschland zu einem Teil ihres Selbstverständnisses geworden. Das wollen wir als Alhambra-Gesellschaft sichtbar machen und sind aus diesem Grunde Teil der "Lebensmelodien".
Dr. Aydın Süer, Alhambra-Gesellschaft
Dr. Andreas Goetze
Diese Musik jüdischer Komponisten ist für mich ein Gegenklang gegen den Tod. Es berührt mich sehr, diese Melodien wieder zu hören. Gerade in Zeiten, in denen antisemitische und rechtspopulistische Töne verstärkt zu vernehmen sind, brauchen wir die Lebensgeschichten dieser Musiker und ihre Musik gegen das Vergessen.
Dr. Andreas Goetze, Landeskirchlicher Pfarrer für interreligiösen Dialog der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO)