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Digitale Frühjahrssynode im Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg

Digitale Frühjahrssynode im Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg


# Aktuelles
Datum der Veröffentlichung Veröffentlicht am Dienstag, 22. März 2022, 17:00 Uhr
Digitale Frühjahrssynode im Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg

Wieder einmal startete eine Frühjahrssynode im Ev. Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg auf Zoom. Schon vor dem offiziellen Beginn entspann sich statt des üblichen Smalltalks eine angeregte Diskussion über die Situation in der Ukraine. Danach begann die Synode mit einem Gottesdienst aus der Kirche Zum Heilsbronnen von Pfarrerin Christiane Klußmann und Kirchenmusiker Rob Bauer. Die Kollekte für die Arbeit mit Geflüchteten wurde eindringlich von Mounaim Katir (Fachbereich Flucht und Integration) erläutert (Link zur Kollekte).

Die Grußworte aus Politik und Kirche nahmen die zentralen Themen der Synode auf, explizit gingen die Bezirkspolitiker*innen Angelika Schöttler, Tobias Dollase und Saskia Ellenbeck auf die gute Kooperation zwischen Kirche und Bezirk bei der Versorgung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ein. Dem vielfältigen Dank für das Engagement im Kirchenkreis schloss sich Bischof Christian Stäblein an. Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein würdigte das Konzept für den Schutz vor sexualisierter Gewalt und verwies auf die Bedeutung von Kirche als Schutzraum.

Inhaltlich startete die Synode mit einem Bericht von Claudia Eichhorst aus dem Arbeitsbereich Flucht und Migration zur aktuellen Situation. Das alles dominierende Thema ist die Unterbringung der Geflüchteten. Hierbei geht es sowohl um kurzfristige Notübernachtungen als auch um langfristige Unterbringung. Wir freuen uns sehr, dass Gemeinden im Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg gemäß ihrer Möglichkeiten Notunterkünfte zur Verfügung stellen. Dringend gesucht für die ehrenamtliche Arbeit werden Menschen mit russischen und ukrainischen Sprachkenntnissen. Mittelfristig gilt es, Integrationsangebote zu schaffen, z.B. Betreuungsmöglichkeiten für Kinder in Schule, Kita oder gemeindlichen Gruppen. Und was bei der allgegenwärtigen Hilfsbereitschaft gegenüber den Ukraine-Flüchtlingen nicht vergessen werden darf: Es fliehen auch weiterhin Menschen aus Afghanistan, Syrien und vielen anderen Ländern – auch diese Menschen benötigen Hilfe und Unterstützung für eine gelingende Integration!

Im Bericht des Superintendenten zur Arbeit des Kreiskirchenrates der letzten Monate reihte Michael Raddatz die 11 wichtigsten Themen wie Perlen aneinander, darunter Aspekte wie neue Mitarbeitende, Professionalisierung des gemeindlichen Leitungshandelns, neue Vertreterinnen für die landeskirchliche Frauenversammlung, geplanter Verfahrensvorschlag für Grundsteuerreform, neue Förderung für die Lebensmelodien und vieles mehr.

Das Synodenthema „Fairer Kirchenkreis“ wurde mit einem Bericht aus der Steuerungsgruppe eingeführt. Prof. Ralf Bloch von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde hielt einen inspirierenden Vortrag über Agrarökologie und wies eindringlich auf unseren möglichen Einfluss durch Konsum und Ernährung aber z.B. auch durch Ökosystemleistungen hin. Die Synode beschloss, die Gemeinden aufzufordern, sich ebenfalls mit dem Thema zu befassen und sich dem Zertifizierungsprozess ggf. anzuschließen. Im Spätsommer soll hierzu ein Ältestentag stattfinden. Insbesondere sind alle Gemeinden aufgefordert, eine*n Fairness-Beauftragte*n zu benennen, um den Austausch untereinander und mit dem Kirchenkreis zu fördern. Alle Informationen zum Zertifizierungsprozess bekommen Sie in diesem Newsletter.

Zum Thema „Bau und Immobilien“ hörte die Synode einen Impulsvortrag von Klaus Teichert, Staatssekretär a.D. und Mitbegründer der Berliner Immobilienmanagement (BIM), über den Nutzen eines strategischen Immobilienmanagements. Im Anschluss kam die Synode in Arbeitsgruppen zusammen, um die Anwendbarkeit auf den Kirchenkreis und seine Gemeinden zu eruieren. Die Arbeitsgruppen zeigten eine große Zustimmung gegenüber einem zentralen strategischen Immobilienmanagement, wenngleich viele Fragen offen sind. Entsprechend beschloss die Synode, einen Prozess durch den Kreiskirchenrat zu initiieren, und das Thema auf der Herbstsynode erneut aufzurufen.

Zuletzt wurde das Konzept für den Schutz vor sexualisierter Gewalt im Kirchenkreis durch Ulrike Biskup, Christina Kettler und Sven Steinbach vorgestellt. Die Synode nahm das Schutzkonzept mit den Schwerpunkten Prävention, Intervention und Serviceteil für die (gemeindliche) Arbeit einstimmig an und dankte dem Präventionsteam des Kirchenkreises, zu dem außer den Vortragenden noch Claudia Eichhorst und Michael Raddatz gehören.

Was sonst noch geschah: Pfarrer Bertram Schirr wurde als Stellvertreter für den Kreiskirchenrat gewählt, die Jahresrechnung für das Jahr 2019 beschlossen und Superintendent Raddatz dafür als Wirtschafter entlastet. Kurz vor ihrem Ende verabschiedete die Synode noch eine Stellungnahme, in der sie die Instrumentalisierung von Bibelworten durch russische Geistliche und Politiker verurteilt, die diese zur vermeintlichen Legitimierung des Ukraine-Angriffskrieg genutzt hatte. 

Wir danken unserem Präsidium - Manuel Starck, Annette Fugmann-Heesing und  Tobias Kapp - für die gute Leitung an diesem Tag!