Zwischen Mission und Region - Bericht von der Kreissynode

Zwischen Mission und Region - Bericht von der Kreissynode

Zwischen Mission und Region - Bericht von der Kreissynode

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Zwischen Mission und Region - Bericht von der Kreissynode

Die Kreissynode vom 9. und 10. März stand unter dem Thema Regionenbildung. Unter dem Motto „Mission weit gedacht“ wurde eine Brücke zwischen den Erfahrungen unseres tansanischen Partnerkirchenkreises Mufindi und den missionarischen Aspekten in unseren Gemeinden geschlagen.  

Die Synode wurde mit einem Gottesdienst in der Glaubenskirche eröffnet. Im Anschluss daran, im Bachsaal, berichtete Anthony Kipangula als Superintendent des Partnerkirchenkreises Mufindi über seine wachsende Kirche in Tansania. Vieles verbindet uns, sagte Kipangula vor den Synodalen. Doch die Aufbrüche in der tansanischen Kirche ließen viele Synodale staunen: Zwei bis drei Kirchen werden im Kirchenkreis Mufindi monatlich neu eingeweiht, berichtet der Superintendent.  Weil die Kirchengebäude nicht ausreichen, entschloss man sich nun, eine große neue Kirche mit 1.200 Plätzen zu bauen. Bei so viel Aufbruch fehle es im Moment noch an Pfarrern, sagt Anthony Kipangula und erhofft sich Hilfe vom Partnerkirchenkreis.

Auch die Schule in Mufindi, die durch den Partnerschaftsarbeitskreis aus Tempelhof langjährig unterstützt wurde, wächst und gedeiht. In Zukunft möchte man die Schule erweitern und Schülerinnen und Schüler auf die Universitätsreife vorbereiten.

Deutlich wurde, wie manche Themen für beide Kirchenkreise ähnlich sind: Wie finanziert sich die Lutherische Kirche in Mufindi und wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen? In vielen Familien gibt es sowohl Christen wie auch Muslime und es sei ein friedliches und aktzeptiertes Miteinander. Kipangula lud die Pfarrerinnen und Pfarrer, leitende Älteste nach Tansania ein, sich vor Ort in Mufindi ein Bild von der Situation zu machen.

Mission und Regionenbildung im Kirchenkreis

Mit zwei kurzen Referaten wurde sich der Frage nach Regionen gewidmet: Wolfgang Prenzel und Florian Kunz vom Kreiskirchenrat stellten ihre Thesen für den Kirchenkreis vor. Von guten Erfahrungen bei der Bildung von Regionen berichtete die stellvertretende Superintendentin aus dem Nachbarkirchenkreis Neukölln, Karin Singha-Gnauck. In Regionen zu arbeiten, kann Spaß und Freude bringen, neue Ideen befördern und zu ganz neuen Schwerpunkten führen. Deutlich wurde in beiden Referaten, dass Regionenbildung nur funktioniert, wenn die Beteiligten es wollen und die Zusammenarbeit von einer guten Kommunikation begleitet wird.

Die Synode am Samstag diskutierte das Thema  „MISSION – weit gedacht. Innere Mission durch lokale Allianzen, Regionen und Leuchtturm-Projekte. Äußere Mission im Blick zu unseren Partnern in Tansania und Botshabelo“ in sechs Arbeitsgruppen. Gleich die erste Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit unseren Partnerschaften in Mufindi und Botshabelo. Bereichernd sei die Partnerschaft, weil der interkulturelle Dialog es ermöglicht, über den eigenen Tellerrand zu schauen, sagten die Synodalen.

Die bisherigen Erfahrungen in der regionalen Zusammenarbeit im Kirchenkreis wertete die Arbeitsgruppe 2 aus. Im Bereich der Arbeit mit Jugendlichen, Kindern Senioren, Kirchenmusik gibt es schon sehr viel Kooperation, die erfahrungsgemäß gut funktioniert, wenn Menschen und  Gemeinden gern zusammenarbeiten. Dann spielen auch die Orte und Entfernungen keine Rolle.

Die Arbeitsgruppe 3 diskutierte die Frage, inwieweit ein Geschäftsführer für eine Gemeinde Entlastung bringen kann. Dazu war Frank Esch, der Geschäftsführer der Kirchengemeinde Prenzlauer Berg-Nord, eingeladen, um über seine Erfahrungen zu berichten. 

Eine Bestandsaufnahme aller diakonischen Arbeitsbereiche im Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg wurde in der Arbeitsgruppe 4 erbeten. Die Ergebnisse dieser Aufnahme sollen in der Superintendentur gebündelt und anschließend an alle Synodalen weitergegeben werden.

Mit Standards und Qualitätsfragen von missionarischen Projekten beschäftige sich die Arbeitsgruppe 5. Sie brachte einen Antrag in die Synode ein, in Zukunft 250.000 Euro zur Verfügung zu stellen, um regionale Projekte zu fördern, angemessen auswerten und Vorschläge zu erarbeiten wie sich die Ziele messen lassen. Nach längerer Diskussion wurde von der Synode mit einer Enthaltung und zwei Gegenstimmen ein veränderter Antragstext beschlossen:

Die Kreissynode beauftragt den KKR und den von ihm initiierten Think Tank Qualitätsstandards und Förderkriterien für missionarische Aufbrüche in regionaler Kooperation, Vernetzung und Professionalisierung von Gemeinden zu entwickeln und die Einrichtung eines Fonds / Verwendung der Mittel für missionarische Aufbrüche zu prüfen und beides der Herbstsynode 2018 vorzustellen.

Wie gelingt es, die Kirche im Sozialraum erfolgreich zu vernetzen? Antworten auf diese Frage bekamen die Mitglieder der Arbeitsgruppe 6 von Steve Rauhut, einem der Gründungsinitiatoren des Refo-Konvent aus Moabit. Sehr erfolgreich gelingt es dem Refo-Konvent ohne kirchliche Förderung, gerade für jüngere  Menschen im Moabiter Kiez das Interesse an der Kirche zu wecken und zu einem interessanten Anziehungspunkt im Kiez zu werden.  

Die Synode endete mit einer kleinen Änderung der Finanzsatzung und einem Kollektenbeschluss für den 30.12.2018. Vorgesehen ist nun, die Kollekten als Zuschüsse für Begleitpersonen von Kindern und Jugendlichen mit Handicap für Fahrten und Freizeiten im Bereich des Ev. Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg zu verwenden. Der Synodale Müller-Follert gab einen Ausblick auf die Landessynode im April.   


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